Es gibt Dinge, die mir immer wieder in die Hände fallen, wenn ich Schubladen durchstöber' und versuche herauszufinden, welche Dinge aus diesem Fach ich behalten möchte und welche mich verlassen werden.
Mittlerweile bin ich ziemlich gut geworden, meinen Papierkram auszusortieren und digital ordentlich abzulegen. Ich gebe Kleidung, Küchen-Kram oder Elektor-Geräte, die ich nicht mehr trage oder nutze, ohne zu Zögern weiter und fühle mich danach jedes Mal befreit.
Nur Bücher bleiben - und ein Stapel mit Umschlägen, in denen sich Bilder, Flyer und manchmal eine Muschel oder ein Anhänger befinden. Meine gesammelten Erinnerungen aus Urlauben, Trips und Veranstaltungen.
Die Umschläge mit Erinnerungen sammeln sich erst an verschiedenen Orten und später alle in einer Schublade an.
Doch dort sind sie nicht gut aufgehoben: Wenn ich aufräumte, störten sie mich; aber um in meinen Erinnerungen zu schwelgen, zog ich die Umschläge auch nie hervor.
Um ehrlich zu sein, lagen die kostbaren Erinnerungen im Dunkeln.
Eine Bitte aus dem Zirkel nach einem kreativen Buchbinde-Projekt mit Briefumschlägen bracht mich auf die Idee eine Mappe zu kreieren, in der ich meine Erinnerungen sammeln kann.
Wichtigste Materialien
- die gesammelten Erinnerungen (am Besten vorher Größe und Anzahl der Umschläge an den Andenken abschätzen)
- Buntpapier für die Deckel
- Briefumschläge oder Papier, aus denen du diese fertigen kannst
Anleitungen
Die Zeit ist abhängig von der Anzahl der Umschläge und ob du sie selber falten möchtest oder nicht. Aber im Prinzip ist es eine schnelle Bindung, die du innerhalb von ein, zwei Stunden machen kannst.
Format
Für dieses Buch habe ich ein kleines Format von 16 x 11,5 cm gewählt. Dabei war die Größe des Papiers für die Umschläge (21 x 21 cm) ausschlaggebend.
Wofür die Erinnerungen sammeln-Mappe verwenden?
Der große Vorteil dieser Art von Mappe ist ihre flexible Füllhöhe. Diese lässt sich über die Breite der Kartonstreifen und die Umschläge steuern.
Somit ist die Mappe auf für dicke Inhalte, wie Schnittmuster, Sortierung von Vokalbelkarten oder auch ein Sammelsurium an Kleinoden wie Eintrittskarten, Flyer und Muscheln aus dem Urlaub geeignet.
Die Größe ist auch sehr variabel, vor allem, wenn du nicht nur fertig zu kaufende Briefumschläge verwendest, sondern dir diese noch selbst faltest. Damit steht dir jedes Format frei, das dir einfällt und passen ist.
Besonderheiten: Die Akkordeon-Bindung
Um die Erinnerungen zu sammeln, beisammen zu halten und aufzubewahren braucht es genug Platz für einen Stapel Fotos, gefalzte Flyer oder sogar ein Heft. Im Zweifelsfall sind sogar kleine Andenken dabei, wie eine Münze, Muscheln oder ein Schmuckanhänger.
Diese Dinge sind voluminös und brauchen eine flexible Bindung. Wenn du sehr viele solcher Dinge sammelst, ist vielleicht eine Schachtel eher das Richtige für dich.
Wenn es aber bei einem buchigen Format bleiben soll, ist die Akkordeon-Bindung ein flexible Variante für dein Erinnerungsbuch.
Die Akkordeon-Bindung ist verwandt mit dem Leporello, jedoch bildet der Karton nicht die Seiten, sondern nur eine Lasche, an der du deine Seite oder deinen Umschlag ankleben kannst.
Je breiter diese Lasche, desto größer kannst du die Füllhöhe des Umschlags machen. Du kannst zum Beispiel einen Umschlag mit Falzung nehmen, um dicken Inhalt gut unterbringen zu können.
Die Anleitung für die Akkordeon findest du im Zirkel der Selberbuchbinder, genauso wie die für eine koptische Heftung, den Halbgewebe-Band und weitere.
Dazu treffen wir uns zwei Mal im Monat und ich beantworte dir all deine Fragen zum Buchbinden und teile live Anleitungen für neue Buchbinde-Projekte.
Ich freu mich auf dich und deine buchigen Ideen.
Was denkst du?